
USA Westcoast
Start in San Francisco
Nach 56 Tagen, die sich teilweise endlos lange und andere Male unglaublich kurz anfühlten, ist unser Countdown auf dem Handy nun endlich bei 0 angelangt und wir konnten uns in San Francisco wieder in die Arme schliessen. Bettinas 30 stündige Reise von Venezuela nach San Francisco verlief diesmal bis auf eine unerwartete Gepäckkontrolle beim Gate am Flughafen von Caracas problemlos und glatt.
Am ersten Tag unserer gemeinsamen Reise stellte Severin seine Qualitäten als Reiseführer unter Beweis. Nebst den wichtigsten Touristenattraktionen, durfte Bettina auch einen Eindruck von Severins 8 wöchigem Studentenleben gewinnen. Auf unserer 24h-San Francisco-Tour haben wir den Stadtkern, Severins Schule und seine beliebtesten Shops und Restaurants, das Fisherman’s Wharft, den Pier 39 mit seinen Seelöwen, die Golden Gate Bridge (Severins Lieblingsfotomotiv) und die Lombard Street erkundet. Natürlich hatten wir uns viel zu erzählen und der Tag verging wie im Nu. Abgerundet haben wir unseren ersten gemeinsamen Tag mit einem leckeren Znacht beim Mexikaner und einem Besuch bei Severins Gastfamilie.
The Roadtrip – es geht los
22 und 14 feet: diese Längenangaben sind für uns in den nächsten 5 Wochen nicht ganz unwichtig. Unser gemietetes Motorhome ist nämlich genau 14 feet hoch und 22 feet lang. Für amerikanische Verhältnisse ist es wohl ein kleines und wendiges Fahrzeug. Wir mussten uns aber doch erst etwas an unser neues Heim auf vier Rädern gewöhnen. Am ersten Tag haben wir‘s drum etwas langsam angehen lassen. Nach einer gründlichen Einführung bezüglich des Handlings unseres Fahrzeuges und einem Grosseinkauf bei Saveway, nahmen wir den ersten Teil unserer Etappe in Angriff. In Santa Cruz haben wir unsere erste Nacht im neuen Heim genossen.
Highway Nr. 1
In den folgenden Tagen haben wir die abwechslungsreichen und atemberaubenden Ausblicke und Eindrücke des bekannten Highway 1 genossen. Blaues Buy Azimycin , weites Meer, steile Klippen, schöne Sandstrände, eine Gruppe von Delfinen, träge Seelöwen am Strand, Hirsche und Eichhörnchen im Wald, Fischerhäfen, Strandpromenaden sowie vielseitige Hügellandschaften sind nur ein paar Highlights davon.
Unsere Route führte uns von Santa Cruz nach Gilroy (wo wir einen Shoppingday im Outletcenter eingelegt hatten) Monterey, Carmel, Big Sur, San Simeon, Morro Bay, Santa Maria und schlussendlich nach Santa Barbara und Malibu.
Die Übernachtung in Big Sur wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Nachdem wir bereits mehr als 20 Minuten auf einer engen und kurvenreichen Strasse aufwärts fuhren, kam uns doch der ein oder andere Zweifel, ob das Navi uns auch tatsächlich zum reservierten Campingplatz führen wird. Unsere Ausdauer hat sich jedoch gelohnt. Der abgelegene Campingplatz am Ende der Bergstrasse war eindeutig ein Besuch wert. Für 15 Dollar pro Nacht konnten wir natürlich nicht viel Luxus erwarten. Der fehlende Komfort wurde jedoch locker mit der wunderschönen Aussicht, der frischen Bergluft und dem Natur pur – Campingerlebnis kompensiert.
Bevor wir uns in die hektische Grossstadt Los Angeles wagten, haben wir uns am Strand von Malibu noch einmal so richtig entspannt. Wer Bettina kennt, der weiss, dass keine Bademöglichkeit ausgelassen wird. Natürlich gilt diese Regel auch für den weniger badebegeisterten Severin 😉 ! Trotz relativ starkem Wind haben wir uns also in den grossen blauen Ozean gewagt und die Abkühlung genossen.
Nach dieser ersten Etappe haben wir uns an das Reisen mit unserem Motorhome gewöhnt und wir geniessen das Leben auf 4 Rädern…
Los Angeles – Six Flags
Achterbahnen + Süsswaren + Menschenmengen + Warteschlangen +
Shows + Fast Food = Six Flags Magic Mountain J
Mit Severins Geburtstagsgeschenk haben wir unseren Aufenthalt in LA gestartet.
Der etwas abgelegene, gemütliche Campingplatz in Castaic Lake war ein guter
Ausgangspunkt für unseren Besuch im Freizeitpark, welcher ein voller Erfolg war.
Auch die weniger achterbahnfreudige Bettina, (welche Severin natürlich tapfer
auf allen Bahnen begleitet hat,) musste dies am Ende des Tages zugeben. Der
Flashpass war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Dieser erlaubte uns nämlich,
die Achterbahnen zu reservieren. Unser Piepser meldete uns dann, sobald wir
fahren durften und wir machten uns auf direktem Wege zum Einstieg der Bahn. Die
meist Ellen lange Warteschlange der anderen Besucher (ohne Flashpass) durften
wir einfach ignorieren. Wir kamen uns vor wie richtige VIP’s. Diese Investition
hat sich echt gelohnt!
Busy LA – Hollywood
Ganz so relaxt ging‘s leider nicht weiter. Mit unserem grossen RV, an einem Samstag mitten im Stadtzentrum (wo dann grad auch noch eine Parade stattfand) und ohne Vorkenntnisse über LA, war das Erkunden der Stadt dann doch etwas stressig. Um unsere Nerven zu schonen, entschieden wir uns also für die traditionell touristische Version: „Starline Tours Sightseeing“. Mit unserem Guide und 8 weiteren Touristen wurden wir während zwei Stunden an den Hotspots wie Beverly Hills mit seinen Luxusvillen, dem Hollywood Sign, Rodeo Drive, Sunset Strip, Walk of Fame mit dem Chinese Theater und anderen Highlights vorbeichauffiert.
Auf eigene Faust planten wir am späteren Nachmittag, in den Strassen von Santa Monica zu bummeln und den Sonnenuntergang bei Venice Beach zu geniessen. Leider erwiesen sich diese Pläne als unrealistisch. Einst in Santa Monica angekommen, war es unmöglich, für unseren grossen vierrädrigen Freund einen Parkplatz zu finden. Auch am Venice Beach gab es wie‘s schien keinen einzigen freien (bezahlbaren) Parkplatz mehr. Da hatten wohl andere die gleiche Idee wie wir…. Mit lediglich unseren Vorstellungen vom wunderschönen Venice Beach, den trainierten Muskelmännern am Muscle Beach und der gemütlichen, verkehrsfreien Zone in Santa Monica, fuhren wir etwas enttäuscht und vor allem erschöpft zu unserem Campingplatz.
LA – Universal Studios
Natürlich standen auch die Universal Studios auf unserer LA-to do-Liste. Die Studio Tour hat uns beiden am besten gefallen. Schon beeindruckend, wie aufwändig und originalgetreu die Kulissen hergestellt werden.
Bevor wir uns von LA verabschiedeten, gaben wir den Stränden noch einmal eine Chance. Auf dem Weg nach San Diego legten wir einen letzten Stopp beim Longbeach ein.
San Diego – erster Eindruck
Etwas besser organisiert also noch in Los Angeles, stürzten wir uns ins Abenteuer „San Diego“. Die ersten Eindrücke der Stadt sammelten wir bei einem gemütlichen Spaziergang entlang am Embarcadero mit seinen vielen Schiffen im Hafen und den hübschen Holzbauten des Seaport Villages.
Entlang dem Broadway besichtigten wir anschliessend das Citycenter mit einem kurzen Einkaufsbummel im Horton Plaza und einer Mittagspause in Gaslamp Quarter.
Via Balboa Park fuhren wir am Nachmittag an die Küste und genossen die Stimmung bei den kleinen Strandbuchten von La Jolla. Wir waren begeistert von den grossen Wellen, die teilweise ganz unerwartet Wasser bis in die hinterste Ecke der Bucht spülte und langsam seine Gäste (Badegäste, Surfer und Touristen) vertrieb. Auch wir suchten ziemlich bald Schutz auf der geteerten Strandpromenade, denn bald übernahm die Flut überhand und bedeckte den kleinen Sandstrand vollends.
San Diego – Seaworld
Wochentag, Zeit und Datum sind für uns im Moment meist nicht
so wichtig. Oft können wir nicht sagen, welcher Tag genau ist. Heute auf jeden
Fall war’s dann doch nicht ganz unwichtig, denn Bettina kann ab sofort ein
weiteres Jahr in ihrem Lebenslauf ergänzen.
Auf unserer San Diego Liste stand nur noch das Seaworld, also machten wir uns
am morgen früh auf zum grossen Aquarium. Natürlich besuchten wir als erstes die
Show der Killerwale und jene der Delfine. Die Tiere zeigten sich von ihrer
besten Seite und die Kamera in Severins Hand rauchte bald vor Anstrengung. Es
hat sich aber gelohnt…
Ausserhalb des Stadtzentrums, auf einem gemütlichen State Park Camping mit vielen Bäumen, konnte Bettina zum ersten Mal ihre Hängematte von Venezuela aufhängen. Sie war überglücklich ;). Mit Relaxen in der Hängematte, Spaghettieintopf in der Abenddämmerung, einem knisternden Lagerfeuer und leckeren Schoggibananen wurde ein schöner, ungewöhnlicher aber perfekter Geburtstag abgerundet.
Etappe 2 – San Diego bis Grand Canyon
First Stopp: Borrego Springs in der Steinwelt des Anza Borrego Desert State Park
Blos eine Autostunde weg von unserem letzten Camping, erinnerte nichts mehr an die Hektik der Städte oder die schönen palmenbesäten Sandstrände der Westküste. Wir haben die Colorado Wüste erreicht! Um uns an die Hitze der Wüste und die kommenden, geplanten Wanderungen anzuklimatisieren, haben wir bei unserem ersten Halt eine kleine Wanderung zum Palm Canyon gemacht. Bei ca. 42°C sind wir in der Mittagssonne losgestapft. Der sandige Rundweg über Stock und Stein bis zur Palmenoase war nur etwa 5 km lang, doch unser 3-Liter-Wasservorrat war schon bald aufgebraucht und unsere Köpfe rauchten. Der Ausflug war auf jeden Fall ein guter Vorgeschmack, was uns in den nächsten Tagen noch erwarten würde… Was wir gelernt haben:
– Sonnenschutz ist unentbehrlich
– Es lohnt sich, viel Wasser mitzutragen, auch wenn der Rucksack etwas schwerer wird.
– Die Mittagszeit in der Wüste ist möglicherweise nicht die idealste Zeit zum Wandern…
Borrego bedeutet übrigens Lamm (Spanisch) und tatsächlich haben wir unterwegs viele Schafe gesehen, die sich uns teilweise mitten in den Weg stellten.

Nach der grossen Anstrengung, freuten wir uns auf die Klimaanlage im Camper. Unsere Route führte uns weiter via Salton Sea in die Wüstenstadt Palm Springs, wo wir übernachteten.

Joshua Tree National Park
Der starke Wind auf unserer Weiterfahrt zum Joshua Tree NP überraschte uns ziemlich. Auf geraden Strecken wurden wir teilweise so stark von herumwirbelndem Sand einkleidet, dass die Sicht ganz trüb wurde und wir abbremsen mussten. Diese Region scheint also ziemlich windig zu sein. Nun war uns auch klar, warum es ausserhalb von Palm Springs nur so von Windrädern wimmelte. Auch das Fahren bei diesem Wind war eine kleine Herausforderung, die Severin jedoch bravurös bewältigte.
Ganz gespannt lösten wir im Visitor Center vom Joshua Tree NP unsere „annual Card für alle Nationalpärke“ und betraten dann den ersten Nationalpark unserer Tour. Die Besonderheit dieses Parks besteht darin, dass er durch seine grossen Höhenunterschiede an den beiden typischen Wüstenformen Südkaliforniens teilhat – an der Colorado-Wüste (low desert) im Süden und an der Mojave-Wüste (high desert) im Norden. Im Extrem schwankt die Höhe zwischen etwa 400 und 1500 Metern. Wir fuhren also durch diesen teils hügligen, teils flachen aber stets trockenen und steinigen Park vorbei an hunderten Joshuabäumen, welche ihren Namen angeblich von den Mormonen erhalten haben, da sie an Menschen erinnern, die ihre Hände gen Himmel strecken. Bei den Top Spots wie dem Hidden Valley, Keys View, Skull Rock und Split Rock liessen wir unser angenehm klimatisiertes Wohnmobil für den ein oder anderen kleinen Rundspaziergang zurück. Selbstverständlich lief die Kamera wieder auf Hochtouren…
Lake Havasu
Bei unserem Campingplatz knapp unterhalb vom Lake Havasu am Colorado River, durften wir uns bereits das erste Mal in diesem Gewässer abkühlen. Es war wunderbar!

Von Havasu City aus mieteten wir für zwei Stunden einen Jetski und machten damit den See unsicher. Severins Grinsen beim Fahren war unbeschreiblich… ;). Mit Fahrtwind in den Haaren, fuhren wir mit bis zu 70 km/h über das blaue Wasser mitten in dieser Wüstenlandschaft. Die Spritzer der Wellen und die beiden unfreiwilligen Wasserlandungen nahmen wir als willkommene Abkühlungen gerne entgegen.
Über die London Bridge (ja, diese Brücke stand tatsächlich einst in London und wurde hierher transportiert) ging‘s weiter entlang der Route 66 nach Oakman und schliesslich zu unserem Nachtlager in Kingman. In Oakman kriegten wir einen Einblick in den Wilden Westen, wie er noch vor 100 Jahren war. Natürlich war alles sehr touristisch. Die Atmosphäre war aber trotzdem toll.
Was wir noch sagen wollten: Wir geniessen unseren Trip J
Meteoritenkrater bei Flagstaff
300 Meilen vorbei an sehr unterschiedlichen, jedoch immer wüstenartigen Landschaften, legten wir heute zurück. Über die Route 66 sind wir nach Williams und weiter nach Flagstaff gefahren.
Der 50‘000 jährige Meteoritenkrater östlich von Flagstaff ist angeblich der besterhaltene auf der ganzen Welt. Tatsächlich waren wir von seinen Dimensionen beeindruckt. Das „Loch“ hat einen Durchmesser von knapp 4 km und ist etwa 167 Meter tief. Während der geführten Tour lernten wir viel Interessantes über die Geschichte des Kraters und durften sogar ein Stück Himmelsgestein anfassen.
Unser Tagesziel war aber noch nicht erreicht. Wir machten uns auf Richtung Grand Canyon, wo wir im Ten-X Camping übernachteten.

Grand Canyon
aus verschiedenen Dimensionen
Vogelperspektive
„Es ist schon 07.20Uhr, wach auf!!“ Mit diesen Worten hat Severin Bettina am Morgen begrüsst. Heute haben Severins Wecker und Bettinas natürliche innere Uhr beide zum ersten Mal versagt und wir haben verschlafen. Doch genau heute wollten wir unbedingt bei Zeiten aufstehen, denn wir hatten etwas Eimaliges geplant. Die Zeit reichte aber zum Glück immer noch aus. Etwas mehr gestresst als geplant, verschlangen wir also unser Frühstück und machten uns auf zum Grand Canyon Airport, wo wir uns auf einen grossartigen Rundflug über den Nationalpark freuten.
Unsere Erwartungen wurden nicht übertroffen. Die Aussicht aus der Luft über dieses gigantische Wunder der Natur war einmalig und überwältigend. Vor allem die Grösse und Tiefe der Schlucht war spektakulär. Bilder sprechen mehr als Worte, auch wenn die Bilder noch lange nicht an die Realität herankommen.
Severin hat mit diesem
Geburtstagsgeschenk an Bettina voll ins Schwarze getroffen!
„Danke viel Mol min Schatz!!“
Zweite Dimension: …
Auch genannt die „Touristen-Perspektive“ ;P. Wie 5 Mio. andere Touristen pro Jahr haben wir uns selbstverständlich auch einen Eindruck vom Grand Canyon Village beim South Rim aus verschafft. Mit dem kostenlosen Shuttelbus liessen wir uns mit einigen Zwischenhalten und Fotopausen Richtung Hermits Rest chauffieren. Was uns aus dieser Perspektive am meisten beeindruckt hat, war der absolut ebene und gerade Horizont. Ein grüner Strich aus endlos erscheinendem Tannenwald zieht sich waagrecht durchs Bild, während sich unterhalb die auffällige „Berglandschaft“ die Aufmerksamkeit von jedem Tourist verschafft.
Dritte Dimension: Froschperspektive
„I wouldn’t go down there, it’s incredibly hot!! You could even die….” Dies die Worte des Angestellten im Visitor-Center, als wir ihn in unsere Pläne bezüglich der Wanderung in die Schlucht des Grand Canyons einweihten und auf nützliche Infos hofften. Zugegeben, es hat uns schon ziemlich abgeschreckt und wir haben das Ganze noch einmal überdacht. Nachdem wir uns aber bei verschiedenen Informationsstellen nützliche Hinweise zum „Wandern in der Hitze“ eingeholt hatten, entschieden wir uns trotzdem, das geplante Abenteuer durchzuziehen und es stellte sich heraus, dass dies die richtige Entscheidung war!
Nach einer gründlichen Vorbereitung (samt Packliste und allem was dazu gehört…) und einer gesunden Portion Schlaf, haben wir uns am folgenden Tag um 04.00 Uhr morgens entlang dem South Kaibab Trail in die Tiefe gewagt. Um 04.00 Uhr war’s noch angenehm kühl und wir kamen gut voran. Gegen 08.00 Uhr war die Hitze aber eindeutig spürbar und drückend. Zum Glück hatten wir nur noch eine Stunde Fussmarsch vor uns.
Um 09.00 Uhr sind wir bei der Phantom Ranch, wo wir eine Übernachtung in einem gemütlichen, klimatisierten „Cabin“ gebucht haben, angekommen und wir durften uns entspannen. Unser Tagesprogramm: Abkühlung am kleinen Zufluss vom Colorado-River, relaxen, schlafen, picknicken, duschen und jede Anstrengung in der Hitze (gute 42°C) so gut wie möglich vermeiden. Zum Abendessen gab’s ein leckeres Menu in der familiären Phantom Lodge, zusammen mit dem anderen 1 % der Besucher, die den Abstieg zum Colorado – River in Angriff wagten.
Auf dem bekannten Bright Angel Trail ging‘s am nächsten morgen früh wieder bergwärts. Dieser Pfad hat uns beiden noch besser gefallen. Der Vorteil war auch, dass es unterwegs Wasserstationen gab, wo wir unsere Flaschen wieder auffüllen konnten. Die Wanderung war selbstverständlich anstrengend und ermüdend, doch da wir uns so ziemich auf das „Schlimmste“ gefasst machten, waren wir doch erstaunt, dass wir nach nur 5 ¼ Stunden bereits wieder oben waren.
Schlusswort: Es war einfach genial!!
Page und Umgebung
Die kleine Stadt Page, welche mitten im Reservat der Navajo Indianer liegt, diente als Basis unserer letzten Ausflüge. Nebst den bekannten Attraktionen wie Antelope Canyon, Horseshoe Bend und dem Monument Valley, haben wir auch einen kleinen Abstecher nach Lees Ferry beim Marble Canyon gemacht und an einem heissen Vormittag bei der Wahweap Marina auf der anderen Seite des Glen Canyon Dams eine Erholungspause am blauen Lake Powell eingelegt.
Antelope Canyon
Wow, was soll man dazu überhaupt schreiben??? Die Steinformationen, welche hier durch Flash Floods, Wind und Sand geformt wurden, sind das Traummotiv jedes Fotografen! Natürlich wollten auch wir ein paar tolle Erinnerungsschüsse mit nach Hause nehmen und das Glück war ganz auf unserer Seite. Zehn Minuten bevor die geführte Standard-Tour (welche wir gebucht haben) los ging, informierte uns der Organisator, dass vier Personen von der Foto-Tour (welche bereits ausgebucht war, als wir unsere Tour buchten) nicht aufgetaucht seien und wir anstelle einspringen dürften. Diesen kostenlosen „Upgrade“ nahmen wir selbstverständlich dankbar entgegen. Im Eiltempo sind wir also mit unserem einheimischen Guide durch den belebten Canyon gelaufen und versuchten, seine Tipps und Tricks umzusetzen. Hier die Resultate:
Horseshoe Bend
Für den Sonnenuntergang haben wir uns Richtung Horseshoe Bend, der hufeisenförmigen Schlaufe des Colorado Rivers, aufgemacht. Bettina fühlte sich in dieser Höhe auf dem sensiblen Sandstein etwas mulmig zu Mute. Severin wurde von seiner Kamera völlig beschlagnahmt und hatte keine Zeit für derartige Gefühle. Nachdem die Sonne sich wie immer auf farbenfrohe Weise verabschiedet hatte, begann es tatsächlich zur regnen. Es war erst das zweite Mal während unserer Reise und wir waren froh über diese Abkühlung.
Monument Valley
Unser nächstes Reiseziel lag 120 Meilen nordwestlich von Page, mitten im Indianerreservat. Um dahin zu gelangen, mussten wir sogar die Zeitzone (+1h) und die Bundesstaatsgrenze überqueren. Nun waren wir im State Utah angelangt, wo wir auf dem Gouldings Camping den Nationalfeiertag mit Einheimischen und anderen Touristen feierten. Zum Znacht gab’s eine (von Bettina liebevoll genannte) „Popcorn-Soup“ mit Fleisch und Friebread. Das Indianermenu war zwar für unseren Geschmack etwas fad, ansonsten aber sehr lecker. Da der Wind immer stärker blies und wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten, verliessen wir die kleine Feier noch vor dem Feuerwerk.
04.00 Uhr, der Wecker klingelt… Der Sonnenaufgang im
Monument Valley wartet auf uns…
Zusammen mit einem anderen Ehepaar, wurden wir am morgen früh von einem
Indianer über die holprige Off-Road-Sandstrasse ins Monument Valley gefahren,
wo wir bei den „Middens“ auf die aufgehende Sonne warteten.
Unterwegs hat uns der Guide viel über das Indianerleben und ihre Kultur berichtet. Es war sehr spannend, diese Infos aus erster Hand zu erfahren und allerhand Fragen stellen zu dürfen. Die Indianer leben anscheinend nicht in Siedlungen. Ihre einfachen (wohnwagenähnlichen) Behausungen liegen oft fern vom nächsten Nachbarn „irgendwo im Nirgendwo“. Die Mütter verteilen ihr Land an ihre Töchter weiter, die Männer verlassen ihre Eltern und ziehen zur Ehefrau. Die Jugendlichen der heutigen Generation besuchen meistens die Schule und wählen danach ein Studium in einer grösseren Stadt (z.B. Phoenix). Viele gehen danach nicht mehr zurück. Auch die einheimische Sprache droht daher langsam zu verschwinden…
Moab und Umgebung
Arches
Im Nationalpark gibt es zahlreiche Möglichkeiten für kleinere und grössere Wanderungen. Wir haben folgende zwei längeren Hikes in Angriff genommen:
Delicate Arch: Dies ist das beliebteste Fotomotiv im Park.

Devils Garden mit dem Landscape Arch, dem Double O Arch und weiteren kleineren Steinbögen. Auf dem Rückweg sind wir den „primitive Loop“ gelaufen. Der Weg führte uns über Sandwege und Steinformationen und war sehr abwechslungsreich. Auch die Beschilderung „difficult hiking“ war diesmal zutreffend. Für uns war’s wie im Paradies…
Auch die bekannten „Windows“ und ihre Nachbarn waren einen Besuch wert!
Die Abende auf dem Campingplatz im Park waren besonders
gemütlich, weil es erlaubt war Feuer zu machen.
Da sich in unserm Kühlschrank aber leider kein Grillfleisch befand,
mussten wir unsere Kreativität spielen lassen.
Menu: auf dem Feuer selbst gebackenes Taschenbrot mit einer delikaten Poulet-Curry-Ananasfüllung
serviert mit Salat und zur Nachspeise einen wunderschönen Sonnenuntergang mit
anschliessender Snickers-Nutella-Banane vom Feuer. Wirklich lecker 😉
Canyonlands
In diesem Nationalpark haben wir unseren Besuch auf den nördlichen Teil „the Island in the Sky“ beschränkt. Wieder gab es verschiedene kleine Wanderrouten und Aussichtsplattformen, die unser Interesse weckten. Für eine Wanderung in die Tiefe hat die Zeit aber diesmal nicht gereicht.
Dead Horse Point State Park
In diesem gepflegten State Park, haben wir unsere vorläufig letzte Nacht im Bundesstaat Utah verbracht. Bevor wir uns aber für die achtstündige Fahrt der ersten Etappe Richtung Yellowstone NP ins Auto setzten, spazierten wir in der Morgensonne zum Dead Horse Point und bewunderten die Aussicht.
Yellowstone
„It was definitely worth it!“ Nach nur einer Stunde im Yellowstone Nationalpark waren wir uns einig, dass sich die 800 Meilen „Umweg“ in den Norden gelohnt haben. Die hügelige Landschaft mit den grünen Tannenwäldern, den blauen verspielten Bächen, den schneebedeckten Bergen und weitgezogenen Tälern war eine willkommene Abwechslung zur heissen, trockenen und kargen Wüste der letzten Zeit. Auch über das angenehme Klima waren wir sehr dankbar. Unser erster Gedanke war: „Hier ist es ja wie in der Schweiz.“ Nach unserem ersten Ausflug in die Gegend „Old Faithfull“ änderten wir unsere Meinung aber schnell. So etwas haben wir noch nie gesehen!!!
Old Faithfull
Die heissen Quellen, Geysire und anderen thermischen Besonderheiten haben uns völlig fasziniert. Mit Worten kaum zu beschreiben…
Old Faithfull: Einer der grössten Geysire im Park, der etwa alle 94 Minuten ausbricht und dabei 30-55m in die Höhe schiesst.
thermische Wunder
Trübes Babyblau, knalliges Orange, Sonnengelb … nur ein paar Beispiele der Farben, die wir hier entdecken konnten. Ganz unnatürlich wirken diese Farben, die hier wie selbstverständlich zu finden sind. Die Färbung der heissen Quellen entsteht durch kleine Mikroorganismen, die im Wasser leben. Je nach Temperatur des Wassers, wird es von anderen Lebewesen bewohnt, was schlussendlich die Farbenvielfalt erklärt.
Ganz typisch für diese thermischen Besonderheiten ist der weisse neblige Dampf, der aufsteigt. Nicht selten begleitet von einem Schwefelgeruch, der an faule Eier erinnert. Die Landschaft um diese Naturwunder herum wurde durch diese Chemikalien unterschiedlich beeinflusst und war daher sehr abwechslungsreich. Teilweise spazierten wir durch saftige Landschaften, andere Male erinnerte die Umgebung an einen abgestorbenen Friedhof.
Die Erdkruste in diesem Vulkangebiet ist sehr dünn. Aus diesem Grund haben selbst kleinere Erdbeben einen grossen Einfluss auf die Natur. Es kann vorkommen, dass sich die Bodentemperatur durch ein Erdbeben so stark verändert, dass ganze Wälder durch die neuentstandene Hitze absterben. Später, wenn der Boden wieder abgekühlt ist, entsteht dann neues Leben. Diese „Zweigenerationenwälder“ (wie Bettina sie nennt) haben uns sehr fasziniert!
Grand Canyon of the Yellowstone
Der „Grand Canyon of the Yellowstone“ war ein weiteres Ausflugsziel, dass wir nicht missen wollten. Die Schlucht war natürlich nicht vergleichbar mit dem „Grand Canyon“, doch die kraftvollen Wasserfälle waren doch sehr eindrücklich. Aus allen möglichen Perspektiven haben wir sie betrachtet und wie immer auch fotografiert.
Nun wissen wir auch, woher der Park seinen Namen hat.

Wildlife
Als Zeitvertreib während den langen Autofahrten von einem Ort zum nächsten, haben wir nach Tieren Ausschau gehalten. Die Bären wollten sich uns leider nicht zeigen. Wir haben aber so manch anderen Parkbewohner angetroffen
Everyday Life
Nebst den tollen Ausflügen und Sehenswürdigkeiten geniessen wir auch mal eine ruhigere Stunde in unserem trauten Heim. Wir haben uns so richtig an das Leben auf vier Rädern gewöhnt geniessen die Zeit, die wir haben.
Zum Abschluss noch ein paar abschliessende Eindrücke und Fotoexperimente vom Yellowstone National Park.
Yellowstone bis Las Vegas
Scenic Byway 12
Wir wählten für die Rückfahrt in den Süden zum Bryce Canyon einen kleinen Umweg via Scenic Byway. Den kurzen Abstecher in den Capitol Reef Nationalpark haben wir jedoch aus Zeitgründen von unserer Liste gestrichen.
Nebst den vielen Aussichtsplattformen über den Dixie Naional Forest oder das Grand Staircase – Escalante National Monument, hat uns die Fahrt über den Hogback am besten gefallen. Der Hogback ist eine Art Grat, auf dem die Strasse thront und ihren kurvigen Weg fortführt, während sich links und rechts kleine Flüsse in der Schlucht winden.
Bryce Canyon National Park
Im Bryce Canyon National Park angekommen, entschlossen wir uns, erst die etwas entfernteren Touristenattraktionen zu besuchen. Wir haben also beim Rainbow Point gestartet und uns Stück für Stück in die Nähe des Parkzentrums „zurückgearbeitet“. Wie immer haben wir alles Wichtige mit der Kamera festgehalten, doch haben wir uns beim heimlichen Gedanken ertappt, ob bei der Herstellung der Parkbroschüre wohl nicht Fotoshop eingesetzt wurde. So spektakulär waren nun all die Felsformationen auch wieder nicht!!!
Und wieder einmal haben wir uns geirrt… Für den zweiten Tag haben wir uns die bekannte kleine Rundwanderung im Parkzentrum vorgenommen: Sunset Point – Rim Trail – Sunrise Point – Queens Garden Trail – Navajo Loop Trail – Wall Street – Sunset Point. Da haben wir auch tatsächlich all die schönen Fotomotive, wie sie auf dem Flyer zu sehen sind, gefunden. Die tollste Aussicht bewunderten wir aber eindeutig beim Inspiration Point.
Severins Fotoexperimente
Gegen Mittag war’s leider schon wieder Zeit uns vom Park zu verabschieden und wir machten uns auf Richtung Zion National Park.
Zion National Park
Mit heftigen Regengüssen, vereinzelten Blitzen in der Ferne und teilweise sogar Hagel wurden wir vom Zion National Park begrüsst. Glücklicherweise hatte der Watchman Camping, der wie alle Campingplätze am Parkeingang mit „full“ angeschrieben war, doch noch einen Platz für uns und wir mussten nicht lange im Regen stehen bleiben.
Zion der Wanderpark! Sobald wir alle Broschüren, Reiseführer und Parkinfos durchkämmt hatten, war uns klar, dass dieser Park nichts ist für Faulenzer. Die typischen touristenfreundlichen Sightseeing Points, wo man direkt mit dem Auto hinfährt, wartet, bis die Horde Touristen vor einem endlich die Sicht freigibt, dann seine Erinnerungsfotos schiesst und bald wieder im Auto sitzt, gibt es hier nicht! Wer etwas sehen will, der muss seine Wanderschuhe montieren. Auch geht es bei den Wanderungen oft eher ums Erleben und nicht ums eigentliche Ziel. Da wir beide gerne wandern und die Natur geniessen, freuten wir uns über die bevorstehenden Touren.
Emerald Pools
Die Wanderung zu den Emerald Pools ist sehr bekannt, relativ einfach und dauert nicht lange. Wir waren uns nicht so sicher, was wir uns unter „Pools“ genau vorstellen mussten. Sobald der Regen etwas nachgelassen hatte, wollten wir also genau dies herausfinden. Kaum gestartet, sind uns immer wieder Wanderer mit nassen Haaren und Kleidern entgegengekommen. Die sind wohl beim Wandern vom plötzlichen Regenguss überrascht worden, haben wir uns gedacht! Beim ersten Pool angekommen, wurden wir aber eines Besseren belehrt. Diese Wanderung wird wohl eine relativ nasse Angelegenheit. Mit Pools sind die Auffangbecken von Wasserfällen gemeint. Von unten, von oben und sogar von hinten (zwischen Fels und fallendem Wasser) konnten wir die Wasserfälle bestaunen und wurden dabei stetig vom frischen Wasser berieselt.
Angels Landing
Diese vierstündige Wanderung ist nur etwas für Schwindelfreie. Das breite Strässchen am Anfang der Wanderung wird gegen Ende immer steiler, dünner und holpriger. Auf den letzten 500 Metern kommt man dann nicht drum herum, auch mal seine Hände zum Kraxeln einzusetzen. Bei 360° Aussicht haben wir oben unseren Lunch verdrückt und sind dann noch vor der grossen „Horde“ (eine Gruppe Jugendlicher) wieder nach unten gelaufen.
Riverside Walk to the Narrows
Die hohen, engen und massiven Felswände, die bei „the Narrows“
den Virgin River umgeben, sind die Hauptattraktion im Park. Auch das Wandererlebnis
ist da am höchsten. Der gemütliche und gut präparierte Wanderweg nimmt nach ca.
einer Meile ein abruptes Ende. Wer ab da noch mehr von der schönen Gegend sehen
möchte, ist gezwungen dem Bach entlang seinen eigenen Weg zu suchen. Dies
bedeutet natürlich, dass man die meiste Zeit im Wasser watet, da ja die engen
Felswände den Uferbereich stark einschränken…
Erst nachdem wir die Wanderung gestartet hatten, ist uns aufgefallen, dass die
Grosszahl der anderen Wanderer mit gemieteten Wasserschuhen und Wanderstöcken
ausgerüstet waren. Da haben wir uns wohl für einmal nicht optimal informiert
und haben dadurch zwangsläufig zu den „unvorbereiteten, unerfahrenen
Touristenwanderer“ gehört… Ungewohntes Gefühl… ;P
Na ja, tapfer haben wir uns schlussendlich die Schuhe ausgezogen und sind
barfuss weitergegangen. Das einmalige Wandererlebnis haben wir auf jeden Fall in
guter Erinnerung gehalten.
Las Vegas
Welcome to fabulous LAS VEGAS!!!

Menschenmengen, Leuchtreklamen, Casinos, Partys, Hitze, Nachtleben,… Ja, wir sind in fabulous LAS VEGAS angekommen !
Nach 31 Nächten in unserem tollen Camper, freuten wir uns riesig auf einen „kleinen“ Tapetenwechsel und liessen uns im Hotel MGM Grand während zwei Nächten verwöhnen. Wie man seine Zeit in Vegas verbringt, muss ich wohl kaum beschreiben. Hier ein paar Bilder von unserem Aufenthalt.
Las Vegas bis Yosemite
Unterwegs von der Stadt der Casinos bis zum angeblich beliebtesten Nationalpark Amerikas haben wir drei Stopps eingelegt.
Death Valley
Der Zwischenhalt im Death Valley war nur sehr kurz. Kaum im Valley angekommen, wollte Bettina unbedingt die Aussicht vom 100m Fussweg entfernten View Point bewundern, was wir natürlich auch taten. Es blieb allerdings bei diesem einen Stopp. Auf der Weiterfahrt durchs Todes Tal bevorzugten wir die Aussicht aus dem Auto. Ein Thermometer hatten wir leider nicht zur Hand, doch so heiss und drückend war die Hitze bis jetzt noch nirgends! Das Hitzeempfinden ist aber selbstverständlich sehr personenabhängig. Unterwegs haben wir tatsächlich zwei Jogger angetroffen, die in dieser kargen und toten Landschaft entlang der Autostrasse gerannt sind…
Von Strassen im Death Valley, die 190 Fuss unter dem Meeresspiegel lagen, führte uns unsere Route nun stetig wieder etwas höher.
Mammoth Lakes
Diesen Zwischenhalt haben wir definitiv mehr genossen als jener im Death Valley. Diesmal haben wir uns sogar über die Hitze gefreut. In einer Hot Spring konnten wir nämlich unsere müden Glieder etwas entspannen und mal so richtig relaxen. Der kleine natürliche „Pool“ mitten im Nirgendwo wird von einem Bächlein mit heissem (von Magma erwärmten) Wasser gefüllt und bietet den Besuchern ein entspanntes Badevergnügen bei geschätzten 40°C.
Mono Lake
Bevor wir die Passstrasse zum Yosemite National Park in Angriff
nahmen, legten wir einen letzten Stopp beim Mono Lake ein. Da der See keinen
Abfluss hat, ist er über die Jahre durch die geringen Mengen an Salz und
Mineralien, die von den Süsswasserzuflüssen in den See gebracht werden, zu
einem Salzwassersee geworden. Bekannt ist der See vor allem wegen seiner
Kalktufftürme, die sich überall gebildet haben, wo das Süsswasser der
Unterwasserquellen auf das Salzwasser trifft.
(Für Interessierte: Wenn das Kalzium der Süsswasserquellen auf das Karbonat im
Salzwasser des Sees trifft, bildet sich eine Kalziumkarbonat-Ablagerung und
verhärtet sich mit den Jahren zu den felsigen Türmen.)
Yosemite National Park
Unsere Rundreise nähert sich langsam wieder dem Startort… Ein wichtiger Nationalpark steht aber noch auf unserer Liste!
Fragt man die Kalifornier nach einem schönen Ausflugsziel, so kriegt man die einheitliche Antwort: Yosemite National Park! Tatsächlich waren auch wir bereits nach wenigen Minuten im Park überzeugt, dass es hier so einiges zu entdecken gibt. Überfordert mit der Fülle an möglichen Wanderungen und Sehenswürdigkeiten, haben wir uns als Erstes im Visitor Center beraten lassen. Die junge Dame am Schalter hat unsern Geschmack genau getroffen und stellte uns ein perfektes Wanderprogramm zusammen. Wenige Minuten später, starteten wir bereits unseren „Wandermarathon“ J.
Clouds Rest
Das Gesicht von Yosemite heisst „Half Dome“. Dieser halbrunde Berg kann man von jeglichen Aussichtsplattformen und Panoramapunkten bewundern und fotografieren.

Die Beliebtheit des Berges führte in den letzten Jahren zu einer „Überbewanderung“ (Haha, schon klar, dass es dieses Wort nicht gibt, aber es erklärt das Problem trotzdem am bestenJ) . Wer heute das Wahrzeichen besteigen möchte, der braucht eine Erlaubnis, die nur über eine Lotterie gewonnen werden kann. Selbstverständlich haben wir auch bei der Lotterie teilgenommen. Das Glück war aber nicht auf unserer Seite!
Anstelle des Half Domes entschieden wir uns daher, den Berg „Clouds Rest“ zu erklimmen. Die auf 3025 m.ü.M. liegende Bergspitze dieser Alternative liegt sogar noch höher als das Half Dome und wir konnten wunderbar auf die Halbkugel runterblicken.
Der Name passt übrigens hervorragend. Beim Wandern über den Grat von Clouds Rest, fühlt man sich wirklich wie mitten in den Wolken!
Panoramatrail vom Glacier Point
Mit ein bisschen Muskelkater von der Clouds-Rest-Wanderung, setzten wir uns am nächsten Tag in den Tourbus, der uns zum Aussichtspunkt Glacier Point brachte. Heute war der „Sightseeing – Touristen – Hike“ an der Reihe. Unterwegs wurden wir vom Chauffeur mit spannenden Infos zum Park (wie z.B. Kletterrekorden auf den Berg El Capitan) unterhalten. Nachdem wir dann die Aussicht vom Glacier Point gebürtig bewundert hatten, ging’s langsam wieder in die Tiefe.

Der schöne Panoramaweg führte uns zu drei Wasserfällen, dem Illilouette Fall, dem Nevada Fall und dem Vernal Fall. In der Ferne konnten wir auch den Upper und Lower Yosemite Fall erkennen.
Sequoia Grove
Die Mammutbäume waren das Ziel unserer dritten Wanderung. Diese Giganten sind angeblich etwa 1000 Jahre alt und haben einen Durchmesser von bis zu 8 Metern. Die unglaublichen Dimensionen dieser Riesen werden einem erst bewusst, wenn man direkt daneben steht…
Abgesehen von den Wanderungen (von Severin als Monsterwanderungen bezeichnet…) haben wir diese letzten Tage im Park eher locker gestaltet und das Road-Trip-Leben noch einmal so richtig ausgekostet. Kochen auf dem Lagerfeuer, leckere Menus im Freien, Pancake-Kreationen zum Frühstück, Relaxen/ Texte schreiben oder Kaffeepausen in der Hängematte, unterhaltsame Gespräche mit Campingnachbarn, etc.
Morgen fahren wir Richtung San Francisco, wo wir unseren treuen Begleiter mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder abgeben werden. Unser Road Trip war fantastisch und in vielen Dingen einmalig! Wir werden die abwechslungsreichen Fahrten, die beeindruckenden National Parks, die lehrreichen Ausflüge und das Freiheitsgefühl sicher vermissen. Die Vorfreude auf unsere Freunde und Familien in der Schweiz und das gemeinsame Leben in unserer neuen Wohnung machen jedoch den Abschied um ein Vielfaches leichter!
Noch bleiben uns aber vier Tage in San Francisco bis es heisst: Good bye America!
San Francisco
14, 13, 12, 11,… der Countdown läuft… In genau 11 Stunden verlässt unser Flieger den Boden der USA und überquert den grossen Ozean.
Die letzten 4 Tage in Severins „zweiter Heimat“ waren eine tolle Abrundung von unserem Trip. Nebst ein bisschen Sightseeing (Painted Ladies, Farmers Market am Pier, Golden Gate Park,…) haben wir die verbleibende Zeit vor allem mit Besuchen in Severins Lieblingslokalen und mit Shopping verbracht.
Inzwischen sind unsere Koffer prall gefüllt und unser Budget ist aufgebraucht. Der perfekte Zeitpunkt für die Heimkehr… ;). Wir freuen uns auf euch !!