Australien
Perth und Umgebung
Vor zwei
Tagen haben wir unsere Endstation erreicht: Perth!
7346 km sind wir in den vergangenen 32 Tagen gefahren und haben viel
Unbekanntes erforscht und Neues entdeckt. Neu für uns im Moment ist, dass es
tatsächlich wieder ein «Wetter» gibt. War es im Norden während der letzten
Wochen immer heiss und wolkenlos, so variiert der Wetterbericht hier in Perth
zwischen sommerlichem Badewetter und regnerischem Shoppingwetter. Wohlweisslich
haben wir unseren Perthaufenthalt also dem Wetter angepasst und bei
Sonnenschein mit der charmanten Hafenstadt Fremantle gestartet.
Fremantle

Fremantle gewann an Bekanntheit als hier 1987 die legendäre Segelregatta «America’s Cup» stattfand. Die Stadt ist ein gutes Beispiel einer gelungenen Mischung von alt und neu. Zu Fuss lassen sich alle Sehenswürdigkeiten innerhalb eines Tages gemütlich erkunden. Nach einem Kaffee beim quirligen Cappuccino Strip haben wir den Rundgang im Fremantle Market gestartet. Erfreut an der Vielseitigkeit der Marktstände und dem interessanten Essensangebot haben wir entschieden, unseren Rundgang hier bei einem Abendessen auch wieder zu beenden. Zwischen Anfang und Ende haben wir aber noch den E Shed Market besucht, das WA Maritime Museum (dessen Architekt sich an einem Schiffsrumpf orientiert hat) bestaunt, das Round House fotografiert, uns einen Dessert in der High Street gegönnt und den Aufstieg zum Fremantle Prison und dem Monument Hill auf uns genommen. Es war ein entspannter Tag und wir haben es sehr geschätzt, mal wieder in der Zivilisation zu sein und unsere staubigen Trekkingschuhe durch saubere Halbschuhe auszutauschen.
Rottnest Island

40
Minuten dauert die Schifffahrt vom Fremantle Hafen bis zur beliebten
Ferieninsel Rottnest Island. Das paradiesische Ausflugsziel lockt an den
Wochenenden viele Stadtbewohner Zeit in der Natur zu verbringen. So auch uns!
Die beinahe autofreie Insel lässt sich am besten mit dem Velo besichtigen. Nach
der Ankunft im Thomson Bay haben wir uns mit den gemieteten Drahteseln
im Gegenuhrzeigersinn auf den Weg gemacht. Vorbei am Bathurst Lighthouse ging
die Tour weiter bis zum Familienstrand «the Basin». Ein kurzer
Schnorcheltripp, ein Fotoshooting mit einem Quokka (kleine Känguru) und
weiter ging die Fahrt auf der 11km langen und nur 4.5km breiten Insel. Die
Werbeprospekte haben uns nicht zu viel versprochen. Alle paar Minuten machte
die Strasse einen Schlenker und gab die Sicht frei auf Buchten mit glasklarem
Wasser. Beim Anstieg für die Aussichtsplattform zum Wadjemup Lighthouse
quietschten und knatterten unsere roten Fahrräder, aber sie hielten tapfer
durch! Das Tauchrevier beim Parker Point haben wir uns absichtlich für
den Schluss aufgespart. Hier sollte es anscheinend einen markierten
Schnorchelpfad geben. Voller Erwartung stürzten wir uns ins Wasser und kamen
japsend wieder an die Oberfläche. Es war erfrischend kalt! Mit dem Korallenriff
in Exmouth lässt sich der Parker Point leider nicht vergleichen, aber es war
ein würdiger Abschluss, vor allem, weil wir ja überhaupt nicht mehr damit
gerechnet hatten, überhaupt noch einmal warme Strandtage zu erleben.
Perth City

Die beliebtesten Ausflugsziele rund um Perth haben wir inzwischen besucht. Nun war es an der Zeit zu erfahren, was das Stadtzentrum zu bieten hat. Der Kings Park sei das Herzstück der Stadt, erklärte uns die junge Dame aus der Touristeninfo. Wir sind also direkt zu der grünen Oase marschiert. Oben angekommen stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen waren mit dieser Idee. Die Geräuschkulisse war erfüllt mit lärmenden Kindern auf Spielplätzen, Geschirrgeklirre aus Strassencafés, Diskussionsgesprächen von Familienbanden, die im Park ihr Sonntagspicknick abhielten und krähenden Raben. Die Frau der Touristeninfo behielt eindeutig recht, dieser idyllische Ort wird von den Stadtbewohnern wie auch von den Touristen rege genutzt. Auch wir haben ein paar erholsame Stunden im Park verbracht und die Aussicht auf die Skyline von Perth mit dem Swan River auf uns wirken lassen.
Prasselnde Regentropfen haben uns am zweiten Tag aus dem Schlaf gerissen. Wie vom Wetterbericht angekündigt, hat in der Nacht ein Umschwung stattgefunden. Der Tag versprach regnerisch, windig und kühl zu werden. Was blieb uns also anderes übrig, als die verschiedenen Einkaufsmeilen der Stadt zu testen ?. Im Watertown Brand Outlet Center haben wir begonnen und uns dann im Stadtzentrum an der Hay und Murray Street, dem London Court und dem Forrest Place weiter durchgeackert…
Als die Sonne sich für eine Stunde gegen die Wolken durchsetzen konnte, nutzten wir die Chance um die Waterfront beim Elizabeth Quay, den Bell Tower und die Town Hall zu besichtigen. Später fuhren wir mit dem Zug wieder Stadtauswärts nach Queens Park, wo unser Camper auf uns wartete. Noch eine Nacht im Camper…
Auf dem Tagesprogramm heute stand: packen, Auto putzen, Auto abgeben!
Gestärkt durch ein leckeres Pancake-Frühstück machten wir uns sofort an die Arbeit. Der rote Staub der letzten 36 Tage steckte in allen Ritzen! Glänzend weiss haben wir den Camper nicht mehr hingekriegt. Ein paar Gebrauchsspuren trägt unser Reisegenosse nach 5 Wochen Abenteuern davon, aber die Frau des Autoverleihs war zufrieden mit unserer Putzaktion und die Übergabe hat reibungslos geklappt.
Für die letzten zwei Nächte gönnten wir uns ein «King-Size-Bett-Hotelzimmer» im Stadtzentrum. Das Bett war etwa doppelt so breit wie unser Camper ;P. Die «Perth-Top-Attraktion-Liste» hatten wir inzwischen abgearbeitet und so blieb uns nur noch eines: unsere Flitterferien so zu geniessen, wie man dies «traditioneller Weise» auch tut: relaxen, ausschlafen, Essen gehen in schönen Restaurants (z.B. im beliebten Stadtviertel Northbridge), am Strand spazieren gehen (wir haben noch einen kurzen Ausflug zum bekannten Strand «Cottesloe Beach» gemacht) und an das grossartige Hochzeitsfest zurückdenken …
Ein letztes Highlight haben wir uns auf den Schluss aufgespart. Mit den edelsten Outfits, die unsere Reisetaschen noch hergaben, sind wir am Abend vor unserer Abreise um 19.00 Uhr der St. George Terrace entlanggegangen. Unser Ziel war das C-Drehrestaurant. In der festlichen Stimmung der in der Dunkelheit schimmernden Beleuchtung der Stadt, verwöhnten wir unseren Gaumen im 33. Stockwerk des Wolkenkratzers mit einem Gourmet-Drei-Gang-Menu. Der Abend war ein Hit und wir danken dem geselligen Verkäufer aus dem Beach Store, der uns diesen Tipp gegeben hat ;P.
Heute geht unsere Reise zu Ende und das Taxi, welches uns zum Flughafen bringen wird, ist unterwegs…
Unsere Flitterferien waren perfekt. Vielen Dank allen, die sich in Form des Hochzeitsgeschenkes daran beteiligt haben! Auch unseren Lesern danken wir herzlich. Euer Interesse hat uns sehr gefreut und wir haben die zahlreichen Kommentare geschätzt. Es hat Spass gemacht, die Reiseerlebnisse auf diese Art mit euch zu teilen.